Unsere Rohmaterialien

Seide ist ein fantastisches Material, das aus den Kokons von Seidenraupen gewonnen wird. Wildseide ist leicht und luftig. Sie kann viel Feuchtigkeit aufnehmen und fühlt sich trotzdem angenehm trocken an – das perfekte Material für leichte Sommerdecken und für Menschen, die es kühler mögen oder gerne in warmen Räumen schlafen.

Für unsere Decken, Unterbetten und Topper verwenden wir sogenannte Ahimsa-Wildseide. Der Name kommt vom indischen Wort „Ahimsa“, was wörtlich „nicht verletzen“ bedeutet. Das ist eine Seidenraupenhaltung, bei der der Seidenfaden erst von dem Kokon „gewickelt“ wird, nachdem der Schmetterling daraus geschlüpft ist. Auf diese Weise wird den Raupen kein Schaden zugefügt. Die Kokons werden durch das Schlüpfen des Schmetterlings beschädigt und der zu gewinnende Seidenfaden ist viel kürzer als der von Zuchtseide. Die Gewinnung und Verarbeitung des Seidenfadens ist daher aufwendiger, aber es versteht sich von selbst, dass die Raupen zUr Seidengewinnung nicht getötet werden dürfen. Prolana verwendet ausschließlich Eri-Seide, die sich durch ihre hohe Füllkraft besonders zum Füllen von Decken eignet. Wir verarbeiten die Originalseide zu einem luftigen Vlies, das dann in einem edlen Satinbezug wie zum Beispiel unserer Wildseidendecke Siena verarbeitet wird.

In vielen Matratzenkernen verwenden wir neben reinem Naturlatex auch Kokoslatexschichten. Diese sorgen für ein flächenelastisches Liegegefühl.

Reine Naturlatexkerne sind punktelastisch. Sie eignen sich besonders für Seitenschläfer, da der gesamte Körper in der anatomisch richtigen Position gelagert wird. Für alle, die auf dem Rücken oder Bauch schlafen, kombinieren wir die Naturlatexschichten mit stützendem, atmungsaktivem Kokoslatex. Die Festigkeit wird mit ein bis zwei Lagen Kokoslatex erreicht. In dieser Kokoslatexschicht wird der Druck auf eine größere Fläche verteilt. Die Matratze wird fester, bleibt aber elastisch. Je höher der Anteil an Kokoslatexschichten, desto härter der Kern.

Wir extrahieren die Kokosfasern aus der Schale der Kokosnuss. Die Naturfasern werden in der Sonne getrocknet und anschließend so verdreht, dass sie eine wellige, fast krause Struktur erhalten. Streifenförmig ausgelegt und dünn mit Naturlatex besprüht, entsteht nach der Vulkanisation eine flexible, aber feste Kokoslatexmatte.

Für Kleinkinder bieten wir reine Kokoslatex-Matratzen an: Diese sollten etwas fester sein, da ihre Muskulatur noch nicht so gut entwickelt ist und die Wirbelsäule eine festere Stütze benötigt.

Als Kamelflaumhaar bezeichnet man das feine, sehr lockige Unterhaar der zweihöckrigen Kamele, die auf den Hochebenen der Mongolei oder in anderen Steppen Zentralasiens leben. Sie haben ein Fell, das aus dichtem, relativ grobem Deckhaar und feinem Unterhaar – dem Flaumhaar – besteht. Dieses besonders weiche Edelhaar zeichnet sich durch hervorragende Klimaeigenschaften aus.

Kamele können heißen Sommern und langen, eiskalten Wintern standhalten. Das feine, lockige Unterhaar ihres Winterfells fängt die vom Körper erwärmte Luft ein und wirkt so als Puffer gegen die kalte Außentemperatur. Im Frühjahr fällt das Unterhaar büschelweise aus, die Tiere müssen weder geschoren noch gekämmt werden. Aufgrund seiner Seltenheit, Weichheit und Zartheit wird das Flaumhaar oft mit reiner Schurwolle gemischt. Wir verwenden es aber auch als reine Faser ohne Beimischung. Dieses besonders weiche Kamelflaumhaar zeichnet sich durch seine hervorragenden Klimaeigenschaften aus: Es kann viel Feuchtigkeit aufnehmen und sehr schnell nach außen abgeben. Dadurch entsteht ein angenehmes, trockenes Schlafklima. Bettwaren mit einer Füllung aus Kamelflaumhaaren sind ideal für alle, die es warm, kuschelig und leicht zugleich mögen.

Schurwolle wärmt gut, reguliert die Feuchtigkeit und sorgt für ein angenehmes, trockenes Schlafklima. Wir verarbeiteten ausschließlich reine Schurwolle aus kontrolliert biologischer Tierhaltung – aktuell stammt sie aus Deutschland, Frankreich, der Schweiz und Großbritannien.

In vielen Produkten verwenden wir reine Schurwolle. Zum Beispiel als Ummantelung für Matratzen und Topper oder als Füllmaterial für Unterbetten, Decken und Kissen. Wolle hat ein bauschiges Volumen und gute Wärme, nimmt viel Feuchtigkeit auf und hat dank ihres Wollfetts eine natürliche Reinigungswirkung. Schutz, Wärme und Wohlgefühl, wie sie Wolle bietet, werden seit Jahrtausenden von Menschen auf der ganzen Welt geschätzt. Schafe erhalten nicht nur unsere Kulturlandschaften und schützen sie vor Wüstenbildung – sie können auch mit hohen Temperaturschwankungen fertig werden. Das hat mit der Struktur ihrer Wolle zu tun. Die gekräuselten Wollfasern schließen ein Luftpolster ein, durch das die Wolle Wärme speichern oder abgeben kann. Sie können etwa ein Drittel ihres Gewichts an Feuchtigkeit aufnehmen und schnell an die Luft abgeben. Das Fell sorgt dafür, dass es den Schafen weder zu kalt noch zu heiß wird. Manche Schafe sind das ganze Jahr über auf der Weide und vertragen Schnee und Frost. Die nach dem Scheren gewonnene Wolle behält diese temperaturregulierenden Eigenschaften und sorgt auch dafür, dass reine Schurwolle perfekt für den Sommer ist. Das Wollhaar ist dank des natürlichen Wollfetts Lanolin selbstreinigend – ein Lüften im Freien reicht meist aus.

Die Schafzucht hat eine sehr lange Tradition. In vielen Regionen – von der Schwäbischen Alb bis zu den Hügeln von Wales oder Irland – sind die Schafzucht und die Wollproduktion wichtige Einnahmequellen. Unter kontrolliert biologischer Tierhaltung versteht man vor allem artgerechte Haltung, Futtermittel aus kontrolliert biologischem Anbau und nach den Kriterien des ökologischen Landbaus bewirtschaftete Weideflächen. Dafür gelten strenge Auflagen, deren Einhaltung regelmäßig durch unabhängige, staatlich anerkannte Kontrollorganisationen überprüft wird. Schafweiden werden in der Regel weder chemisch gedüngt noch mit Pestiziden gespritzt. In der konventionellen Schafhaltung werden die Tiere oft präventiv mit Medikamenten behandelt oder sie erhalten regelmäßig Tauchbäder, denen Medikamente und Chemikalien zugesetzt werden. Solche Praktiken sind in der kontrolliert biologischen Tierhaltung nicht erlaubt. Bio-Schafzüchter müssen Zusammenhänge verstehen und kreative Lösungen finden, um ihre Tiere gesund zu halten. Einer unserer Partner hält Schafe und Mastrinder, die er abwechselnd auf seiner Weide hält: In einem Jahr weiden die Rinder, im nächsten Jahr sind die Schafe auf dieser Weide. Der Grund? Rinder und Schafe mögen unterschiedliche Gräser, die Rinder düngen die Weide kräftig und die Schafe grasen wurzelnahe Pflanzen ab und zerstören so den Lebensraum vieler Parasiten, die den Rindern im Folgejahr Probleme bereiten würden. Dieses einfache, aber durchdachte Rotationsprinzip hält Schafe, Rinder und Weiden gesund.